LU09c - Entscheidungstabelle

Entscheidungstabellen sind eine der vieler Möglichkeiten, komplexe Regelwerke in übersichtlicher Weise darzustellen. Entscheidungstabellen (decision tables) modellieren komplexe Entscheidungsabläufe in tabellarischer Form.

Einfache Entscheidungstabellen

Die einfachste Form der Entscheidungstabellen basiert auf eine Ja/Nein-Antwort.

Aufbau

Die Entscheidungstabelle besteht aus mehreren Spalten (Regeln oder Lösungsvarianten) und Zeilen (Bedingungen oder Kriterien). Für die Auswahl einer Lösungsvariante gehst du wie folgt vor:

1. In der ersten Zeile lässt du eine Spalte frei und notierst danach alle Lösungsvarianten.

V1 V2 V3 V4

2. Ab der zweiten Zeile notierst du die Kriterien.

V1 V2 V3 V4
Kriterium 1
Kriterium 2
Kriterium 3
Kriterium 4

3. Nun trägst du zu jeder Variante und Kriterium ein, ob dieses erfüllt ist.

V1 V2 V3 V4
Kriterium 1 J N J
Kriterium 2 J J N
Kriterium 3 N J N
Kriterium 4 J J J

4. Zuletzt zählst du die Anzahl ''J'' pro Variante.

V1 V2 V3 V4
Kriterium 1 J N J
Kriterium 2 J J N
Kriterium 3 N J N
Kriterium 4 J J J
Summe 3 3 2

Beispiel

R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8
Bedingungen
Schöne Augen J J J J N N N N
Sportlich J J N N J J N N
Mag Bier J N J N J N J N
Summe 3 2 2 1 2 1 1 0

Der Kandidat mit den meisten Ja bzw. Nein (je nach Fragestellung und Bedeutung) wird ausgewählt. Der Nachteil dieser binären Antwortvarianten liegt darin, dass alle Kriterien gleich gewichtet werden, obwohl manche Kriterien vielleicht wichtiger sind als andere.

Entscheidungstabellen mit Punkten

Die etwas genauere Form der Entscheidungstabellen unterscheidet mehr als Ja und Nein. Anstelle dieser binären Antwort kann man Noten oder Punkte verteilen. Der Gewinner ist die Variante mit den meisten Punkten.

Beispielfrage: Ich habe drei Jobangebote. Welches soll ich annehmen?

Kriterien Samson GmbH Tuwas AG Nixgut KG
Spass an der Arbeit 4 4 4
Gehalt 6 6 2
Urlaub 6 3 2
Gestaltungsspielraum 1 2 4
Unternehmenskultur 3 4 1
Summe 20 19 13

Marcel Suter, Kevin Maurizi